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Anna Jung wird neue Pfarrerin in Klein-Auheim

Eine Seelsorgerin zum Anfassen

Anna Jung freut sich sehr, bald als Pfarrerin in Klein-Auheim zu wirken.

Anfang Juni nimmt Anna Jung in Klein-Auheim ihr Amt als neue Pfarrerin auf. Stephan Arras, Propst für Starkenburg, führt sie am Sonntag, 11. Juni, um 16 Uhr in der Erlöserkirche offiziell in den Dienst ein. Den Ordinationsgottesdienst gestaltet Pfarrerin Heike Zick-Kuchinke, die nach dem Weggang von Ann-Sophie Huppers die Vakanzvertretung übernahm, gemeinsam mit Dekan Steffen Held und Dr. Rainer Hollmann, stellvertretender Präses im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau.

„Es ist sehr schön, dass wir die Pfarrstelle in Klein-Auheim mit einer jungen, engagierten Seelsorgerin besetzen können, die dem Rhein-Main-Gebiet verbunden, gleichzeitig voller neuer Ideen ist und diese gerne mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gemeinden realisieren möchte“, sagt Dekan Steffen Held. Die Kirchengemeinde darf sich auf eine Pfarrerin zum Anfassen freuen. Die Theologin sagt von sich selbst: „Ich möchte nah bei den Menschen sein und diese in allen Lebensabschnitten begleiten – sei es bei Gottesdiensten, Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen.“ Kraft zieht sie seit langem aus ihrem Konfirmationsspruch, „Berge mögen von ihrer Stelle weichen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir kann durch nichts erschüttert werden“ (Jes 54,10). Die 29-Jährige erklärt, dieses Bibelwort „beschreibt die unerschütterliche Liebe Gottes zu den Menschen, das berührt mich, hat mir selbst in schwierigen Situationen schon geholfen, und ich möchte dieses Gottvertrauen an andere Menschen weitergeben“.

Erfahrungen mit allen Altersgruppen

Geboren und aufgewachsen in Frankfurt, studierte Anna Jung nach dem Abitur evangelische Theologie an der Goethe-Universität. Studienbegleitend war sie an der Evangelischen Akademie ihrer Heimatstadt beschäftigt. Dem Ersten Theologischen Examen im Jahr 2020 folgte ihr Vikariat, das die Theologin gleich an zwei Einsatzorten absolvierte: Die erste Hälfte war sie bei Amina Bruch-Cincar an der Gustav-Adolf-Gemeinde in Offenbach-Bürgel im Einsatz. Als ihre Lehrpfarrerin zur Pro-Dekanin der Main-Metropole gewählt wurde, wechselte Jung nach Unterliederbach zu Pfarrerin Regina Westphal. „Beides hat sich sehr gut ergänzt“, erläutert sie. „In Bürgel lag der Fokus auf der Kita, der Erwachsenen- und Seniorenarbeit, in Unterliederbach habe ich eine tolle Jugendarbeit kennengelernt.“

Schwerpunkt Seelsorge

Im Anschluss an ihr Zweites Theologisches Examen im vergangenen Oktober zog es sie fürs Spezialvikariat an den Frankfurter Flughafen. Dort gehört Anna Jung bis zu ihrem Amtsantritt im Hanauer Stadtteil dem Team von Pfarrerin Bettina Klünemann von der evangelischen Flughafenseelsorge an. An Deutschlands größtem Airport begegnet sie derzeit sehr vielen Menschen und  sammelt auf diese Weise etliche unterschiedliche Erfahrungen, was es bedeuten kann, Seelsorge zu leisten. Ihr Einsatzgebiet umfasst sowohl Passagiere, als auch Mitarbeitende. „Seelsorge ist definitiv einer meiner Schwerpunkte“, stellt sie fest. „Nach meinen Eindrücken am Flughafen kann ich sagen, dass ich damit gut zurechtkomme, Menschen in Notsituationen beizustehen. Ich kann mich gut abgrenzen.“ Daher kann sie sich auch vorstellen, sich an ihrem neuen Wirkungsort künftig ehrenamtlich in der Notfallseelsorge zu engagieren.

Im Team im Nachbarschaftsraum arbeiten

Erst einmal will sie „ankommen und schauen, was es gibt, was weitergeführt, was neu aufgebaut werden kann“, meint sie. „Ich möchte gerne mit den Menschen zusammen Gemeinschaft leben und Kirche im Ort gestalten“, betont die begeisterte Teamplayerin. Neben der Kooperation mit Steinheim freut sie sich darauf, „einen schönen Nachbarschaftsraum mit den Mainperlen zu bilden und im Team mit den Gemeindepädagog*innen und Pfarrer*innen etwas auf die Beine zu stellen.“ Als besonderen Glücksfall begreift sie es, dass zwei ihrer Studienfreundinnen zeitgleich im Dekanat ihre Arbeit aufnehmen: Lisa Großpersky in Nieder-Roden und Mareike Clausing in Dietzenbach.

Da sie in der gesamten Region gut vernetzt ist, kann sie sich auch dekanatsübergreifende Aktivitäten vorstellen, insbesondere für Jugendliche. Aber auch die Seniorenarbeit liegt ihr sehr am Herzen. Darüber hinaus hat sie vor, zu den Akteuren des örtlichen Vereinsrings Kontakte aufzubauen und zu pflegen.

In der Kita durchstarten

Die Arbeit mit einer Kindertagesstätte unter der Trägerschaft des Dekanats konnte Anna Jung während ihrer Zeit in Bürgel schon verfolgen. Nun freut sie sich, in der Klein-Auheimer Kita inhaltlich durchzustarten. „Ich möchte den Kindern Geschichten erzählen, mit ihnen singen und auch Gottesdienste gestalten“, zählt sie auf.

Es macht ihr sehr viel Spaß, Gottesdienste vorzubereiten und zu halten, hier hat sie viele Ideen. So darf die Gemeinde auf moderne Elemente sowie freiere, weniger liturgiegebundene Abläufe gespannt sein. Sie denkt an Jugend-Gottesdienste in eigener Sprache, beispielsweise mit einem Rap-Teil, Spaziergangs- und Motorrad-Andachten oder Gottesdienste im Stall. Da sie selbst sehr gerne singt und auch Gitarre spielt, überlegt sie, einen Chor aufzubauen.

Für die neue Seelsorgerin ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen, hatte sie doch gehofft, in einer kleinstädtischen bis dörflichen Gemeinde in der Region zum Einsatz zu kommen. Das passt sehr gut zu ihren Hobbys: Anna Jung fährt nicht nur leidenschaftlich gerne Motorrad, sondern wird demnächst öfters auf dem Rücken ihres Pferdes durch die Gegend galoppieren – begleitet von Schäferhund Bela.


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