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Gesamtkirchengemeinde der Mainperlen am Start

Gemeinsam auf Schatzsuche

Das hauptamtliche Verkündigungsteam (vordere Reihe links) und die Mitglieder des künftigen Gesamtkirchenvorstands der "Evangelischen Gesamtkirchengemeinde der Mainperlen" vereint im gemeinsamen Aufbruch. Zum Verkündigungsteam gehören die Pfarrerinnen Christina Schultheis, Anna Jung, Kathrin Brozio, Leonie Krauß-Buck, Alexandru und Simona Lita, Gemeindepädagogin Claudia Fäscher sowie ihre Kollegen Michael Kirchmann und Claus Ost sowie Dekanatskantorin Dorothea Baumann. Den Gottesdienst gestalteten Dekan Steffen Held, stellvertretender Präses Dr. Rainer Hollmann und stellvertretende Dekanin Birgit Schlegel mit. Gemeinsam feierten sie die Gründung der neuen Gesamtkirchengemeinde, die die evangelischen Gemeinden zwischen Mainflingen und Steinheim künftig als starke Gemeinschaft verbindet. Ein bedeutender Schritt für die Kirche und die Region, getragen von Glauben, Segen und Zusammenhalt.

Wie Perlentaucher auf der Suche nach Schätzen haben sich die evangelischen Gemeinden zwischen Mainflingen und Steinheim aufgemacht, gemeinsam Neues zu wagen. Mit einem festlichen Gottesdienst in Seligenstadt feierten sie am vergangenen Sonntag die Gründung der "Evangelischen Gesamtkirchengemeinde der Mainperlen".

Dieser Zusammenschluss vereint seit Januar 2025 die Gemeinden in Seligenstadt und Mainhausen, Hainburg sowie den Hanauer Gemeinden Steinheim und Klein-Auheim in einem gemeinsamen Nachbarschaftsraum. Die Idee der Mainperlen hat indes Tradition: Schon seit über 20 Jahren arbeiten die vier Kirchengemeinden zusammen, angefangen mit Konfitagen, bis hin zu Gottesdiensten und Andachtsreihen für den gesamten Raum.  Auch das große Tauffest am Klein-Krotzenburger Badesee im vergangenen Jahr zeigte, wie verbunden die Gemeinden bereits sind. Jetzt wird diese Zusammenarbeit mit der offiziellen Gründung der Gesamtkirchengemeinde auf eine neue Stufe gehoben. Und wer weit zurückgehen will stellt fest, dass die Mainperlen bereits im 19. Jahrhundert schon einmal als Gemeinde miteinander verbunden waren.

Seit Anfang des Jahres ist auch das hauptamtliche Verkündigungsteam zusammen am Start. Sechs Pfarrer*innen sowie drei Mitarbeitende im gemeindepädagogischen und eine im kirchenmusikalischen Dienst repräsentieren die Vielfalt und Kompetenz der neuen Gemeinschaft auf beruflicher Ebene. 

Beim Auftaktgottesdienst brachten Vertreter*innen der vier bisherigen Kirchenvorstände liturgische Gegenstände aus ihren Gemeinden mit, um dem gemeinsamen Start auch optisch Ausdruck zu verleihen. Für die musikalische Gestaltung sorgte Dekanatskantorin Dorothea Baumann, die mit einem Posaunenchor aus Musiker*innen der gesamten Region und an der Orgel hörbare Akzente setzte.

Dr. Rainer Hollmann, Mitglied des Kirchenvorstands und stellvertretender Präses des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau, brachte die Bedeutung des Zusammenschlusses auf den Punkt: „Wir haben lange diskutiert und abgewogen, aber heute feiern wir das, was wir gemeinsam geschaffen haben."

Mainperlen: Wertvolle Unikate, und einander doch so ähnlich

Dekan Steffen Held widmete sich in seinen Predigtgedanken dem biblischen Gleichnis vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle: Jede Perle, entstanden aus einem Sandkorn, das seinen zufälligen Weg in eine Muschel findet, sei ein Unikat: geformt durch Herausforderungen und dennoch ähnlich den anderen in ihrer erhabenen Schönheit. „Aus zunächst scheinbar Unpassendem wird mit der Zeit Wunderbares. So auch hier: Die Mainperlen sind wertvoll – einzigartig und einander doch so ähnlich, und wir hoffen, dass aus ihrem Zusammenschluss etwas Großartiges entsteht“, so Held.

Der Dekan des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau hob auch die guten Startbedingungen dafür bei der Stellenbesetzung im Nachbarschaftsraum hervor: „Mit Pfarrerin Christina Schultheis in Steinheim, die erst im Januar Ordination feierte, und mit Pfarrerin Simona Lita, die demnächst in Seligenstadt ordiniert wird, sind aktuell fast alle Stellen bestens besetzt.“

Dankbar blickt er auf den Gottesdienst: „In allen sechs Nachbarschaftsräumen im Dekanat feiern wir derzeit Segensgottesdienste, weil es uns wichtig ist, die Veränderungen in der Kirche geistlich zu begleiten, nicht nur organisatorisch. Der Glaube an Gott trägt uns, und die frohe Botschaft des Evangeliums ermutigt uns, den Aufbruch zu wagen.“ Vor allem gehe es um die Menschen, nicht um Strukturen. „Und Menschen brauchen Segen.“

Glaubensschätze gemeinsam entdecken

Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war das Anspiel, bei dem die Pfarrerinnen Anna Jung (Klein-Auheim) und Kathrin Brozio (Hainburg) sowie die Gemeindepädagogen Claus Ost (Seligenstadt und Mainhausen) und Michael Kirchmann (Steinheim) die Suche nach dem Verbindenden auf kreative Weise lebendig werden ließen. In einer symbolischen Szene am Fluss hielten sie nach den Mainperlen Ausschau und hinterfragten, was Gemeinschaft und Glaube heute bedeuten: etwa die Fähigkeit, gemeinsam nach Antworten zu suchen und dabei Vertrauen in die alten Hoffnungsgeschichten der Bibel zu setzen. „Sich zusammen auf den Weg zu machen und Neues zu gestalten ist besser als alleine Ängste auszuhalten“, war eine zentrale Botschaft, die alle Beteiligten zur gemeinsamen Suche einlud.

Das Anspiel hob hervor, dass nicht nur die großen Ziele zählen, sondern dass auch die alltäglichen Erfahrungen und Begegnungen auf dem Weg zu Perlen werden können. Die Akteure erinnerten daran, dass wie in den frühen christlichen Gemeinden auch heute um die richtigen Wege gerungen werden müsse. 

Zum Abschluss erhielten die Gottesdienstbesucher symbolische Perlen als Erinnerung an den gemeinsamen Schatz. Beim anschließenden Empfang bot sich die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und diesen besonderen Neuanfang zu feiern. 


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